Kollegen verwundert:

Wirtschaftsbund-Obfrau Silke Steiner wirft hin!

Tirol
26.04.2018 14:56

Schluss, aus, vorbei! Die Bezirksobfrau des Osttiroler Wirtschaftsbundes, Silke Steiner, legt ihr Amt nieder - und zwar bei der statutarisch notwendigen Bezirksgruppenhauptversammlung, spätestens jedoch mit Ende Juni. Das verkündete sie am Mittwochabend in Form einer Presseaussendung. Scharfe Kritik übt sie an Landesobmann Franz Hörl. Die anderen Bezirksobleute verteidigen ihn.

Es gebe dafür „mehrere Gründe“ schreibt Steiner und zählt auch mehrere Punkte auf, die aber einen gemeinsamen Nenner haben: Kritik an Wirtschaftsbund-Landesobmann Franz Hörl. Die Bezirke würden ausgehungert, alle Mittel zentralisiert und auf den Landesobmann ausgerichtet, kritisiert Steiner.

„Fehlende überfällige Auszahlungen von Mitgliedsbeiträgen“
Die Landesgeschäftsführung arbeite „vorrangig für Landesobmann Franz Hörl persönlich“. Gefragt seien nicht nur laute Ankündigungen, sondern auch deren Umsetzung. Zwar sei die Zusammenarbeit der einzelnen Bezirksleitungen des Wirtschaftsbundes gut, aber „die derzeitigen Rahmenbedingungen - auch durch fehlende überfällige Auszahlungen von Mitgliedsbeiträgen - machen eine ordentliche Jahresplanung zumindest für uns unmöglich. Diese Atmosphäre, der Umgangston, das Miteinander oder vielmehr das Gegeneinander der Landesleitung zu den Bezirken belastet - meiner Einschätzung nach - das Engagement jedes einzelnen“, formuliert sie weiter. 

Es wird allerdings gemunkelt, dass Steiner beleidigt ist, weil sie kein Landtags-, Nationalrats- beziehungsweise Bundesratsmandat ergatterte. 

Rücktritt auch des Bezirkgsgeschäftsführers
Doch dem noch nicht genug: Auch Bezirksgeschäftsführer Martin Warbinek wird seine Tätigkeit aus gesundheitlichen und zeitlichen Gründen ebenso nach Ablauf seiner Kündigungsfrist mit Juni beenden. 

Erste Reaktionen
“Es ist ja durchaus verständlich, dass Funktionäre manchmal ihren Unmut nach einem nicht erreichten Ziel kundtun. Ich finde das ist menschlich und man sollte nicht immer jedes Wort auf die Waagschale legen. Im Fall von Silke Steiner bin ich aber der Meinung, dass sie die zumutbare Grenze sowohl dem Landesobmann wie auch den Mitarbeitern der Landesgeschäftsleitung gegenüber überschritten hat. Der Angriff auf die Landesleitung rundet das ganze Bild eigentlich ab“, teilt Landesobmann-Stellvertreter Christoph Walser mit.

Seiwald weist Anschuldigungen zurück
Und Peter Seiwald, Bezirksobmann des Wirtschaftsbundes Kitzbühel, bedauert die Causa. „Mit dem Rücktritt verliert der Wirtschaftsbund eine sehr engagierte Bezirksobfrau. Es steht natürlich Jedem zu, einen Schlussstrich zu ziehen, sobald er genug vom politisch harten Tagesgeschäft“, äußert er sich. Die von Steiner genannten Gründe beziehungsweise teilweisen Anschuldigungen möchte er so aber nicht stehen lassen. Seiwald: „Unser Landesobmann hat seit 2016 den Tiroler Wirtschaftsbund gemeinsam mit der neuen Landesgeschäftsführung und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern neu aufgestellt. Diese Neuausrichtung und das Ändern der eingefahrenen Strukturen benötigt Zeit. Den gesetzten Veränderungen stehe ich aber höchst positiv gegenüber und unterstütze hier unseren Obmann und unsere Landesgeschäftsführung voll. Finanzmittel werden und wurden immer schon für Projekte gezielt gebündelt und eingesetzt. Von einem Aushungern von Bezirken kann in keinem Fall die Rede sein.“

Staggl: Ein Bärendienst
Auch der Imster WB-Chef Hannes Staggl meldete sich zu Wort: „ Ich habe Sile Steiner stets als engagierte, leidenschaftliche (Wahl-)kämpferin erlebt, die sich stets für die heimische Wirtschaft, den WB und deren/dessen Interessen eingesetzt hat. Wenn man sich dem Wettbewerb um ein politisches Mandat stellt, muss man sich auch im Klaren sein, dass man dieses Ziel - trotz viel Ehrgeiz und sich in’s Zeug legen - auch nicht erreichen kann. Dies mag natürlich im ersten Moment für Unmut, Enttäuschung und dergleichen sorgen, darf aber nicht dazu führen, dies dann der Spitze der Landesleitung zur Last zu legen - das wäre zu einfach.“ Dass sich jemand aber immer gleich bemüßigt fühlt, den Weg in die mediale Öffentlichkeit zu bestreiten, führt stets zu einem schalen Beigeschmack und stiftet Unruhe, wo keine Unruhe zu herrschen braucht. Hier erweist man unserer Organisation einen Bärendienst.

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