70. Geburtstag Israels

VdB: „Verbeugen uns vor den Opfern des Holocaust“

Österreich
20.04.2018 19:02

Mit einem festlichen Empfang ist am Freitag auch in Wien der 70. Jahrestag der israelischen Staatsgründung gefeiert worden. Bundespräsident Alexander Van der Bellen gratulierte dem Land „auf das Herzlichste zu den phänomenalen Entwicklungen in Wirtschaft, Wissenschaft und Technologie in den vergangenen 70 Jahren“.  Für die Gräueltaten der Schoah trage Österreich Mitverantwortung. „Heute bekennt sich Österreich zu dieser Verantwortung und darum verbeugen wir uns in Demut vor allen Opfern des Nationalsozialismus“, so Van der Bellen. 

„Österreich und Israel haben eine besondere Beziehung “, betonte der Bundespräsident in einer Rede vor rund 700 Gästen im Palais Liechtenstein. Er verwies darauf, dass Adolf Hitler Österreicher gewesen sei. Van der Bellen erklärte: „Österreicher und Österreicherinnen waren nicht nur Opfer des Nazi-Regimes, zu viele waren auch Täter“. Es habe lange gedauert, sich diesen dunkelsten Kapitel in der Geschichte zu stellen. 

„Wir brauchen Sie, wir wollen Sie!“
Manche, die damals flüchten mussten, seien wieder zurückgekehrt, sagte Van der Bellen weiter. Sie hätten ein „neues Österreich vorgefunden“: „Sie sind willkommen! Wir brauchen Sie, wir wollen Sie.“ Es könne wieder an die intellektuelle Hochblüte Wiens rund um das Jahr 1900, an der die jüdischen Mitbürger wie Theodor Herzl wesentlichen Anteil hatten, angeknüpft werden. Der Bundespräsident erinnerte aber auch an die Kriege, die Israel in seiner Geschichte führen musste. „Die Reputation des israelischen Militärs ist nicht vom Himmel gefallen, sondern ist wohlbegründet“, sagte er.

Botschafterin: „Wir haben etwas, worauf wir stolz sein können“
Die israelische Botschafterin in Österreich Talya Lador-Fresher erinnerte in ihren Grußworten an das Motto des Unabhängigkeitstages: „Ja, wir haben etwas, worauf wir stolz sein können.“ Obwohl Israel seit seiner Entstehung von Konflikten begleitet werde, sei es ein „demokratischer, moderner Staat mit einer bunten und dynamischen Gesellschaft, der seine Stärke und Einheit aus der Vielfalt bezieht“.

Israel sei eine Start-up-Nation, dessen technischen und wissenschaftlichen Errungenschaften dazu beitrügen, Lebensqualität zu verbessern, Leben zu retten oder erst zu ermöglichen wie etwa Tröpfchen-Bewässerungssysteme oder der USB-Stick. Das Land sei aber auch „Lifestyle-Metropole“ mit dem wohl „besten Essen der Welt“, wie die Botschafterin sagte.

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