Elf Beschuldigte:

Ermittlungen im HCB-Krimi abgeschlossen

Kärnten
21.04.2018 06:00

Jetzt geht es um die strafrechtlichen Konsequenzen: Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt hat nach jahrelangen Recherchen die Ermittlungen im Krimi um die Freisetzung des Umweltgiftes Hexachlorbenzol (HCB) abgeschlossen. Die Justiz hat elf Verdächtige im Visier, jetzt wird über eine mögliche Anklage entschieden.

40.000 Tonnen verseuchte Futtermittel, kontaminierte Lebensmittel und Tiere, Wiesen und Wälder. Und vor allem: Bewohner, deren Körper mit HCB belastet ist. Die unbemerkte Freisetzung des Umweltgiftes HCB hat 2014 Kärnten erschüttert - bis heute wirken die Folgen des Umweltskandals.  Zivilrechtlich fordern die Betroffenen in 22 Verfahren 20 Millionen Euro Schadenersatz. Antworten auf die Schuldfrage gibt es bis dato allerdings nicht.

Das könnte sich jetzt ändern: Die letzten Expertisen sind eingelangt - die Staatsanwaltschaft hat nach Dutzenden Zeugenbefragungen, Gutachten und Polizeiberichten die Ermittlungen im HCB-Krimi abgeschlossen. Ein Bericht geht an die Oberstaatsanwaltschaft.

„Der HCB-Akt umfasst mehrere Hundert Seiten. Es geht um elf Beschuldigte. Jetzt muss über eine Anklage entschieden werden“, weiß Markus Kitz, von der Staatsanwaltschaft. Bei den Beschuldigten handle es sich um Beamte, Mitarbeiter des Zementwerkes Wietersdorf sowie der Donau Chemie und „w&p“ als Verband. Der Vorwurf laute auf fahrlässige Beeinträchtigung der Umwelt.

Für die Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung. Wie es heißt, soll kontaminierter Blaukalk einer Chemie-Altlast unsachgemäß im Zementwerk verbrannt und freigesetzt worden sein. Ein Bericht der vom Land eingesetzten Funk-Kommission kommt zu dem Schluss, dass auch bei Behörden, Land und bei der Bezirkshauptmannschaft grobe Mängel vorlagen.

Thomas Leitner
Thomas Leitner
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