EU-Umsiedlungsprogramm

Deutschland nimmt weitere 10.000 Flüchtlinge auf

Ausland
19.04.2018 16:29

Die EU startet ein Umsiedlungsprogramm für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge. Deutschland beteiligt sich - und nimmt 10.000 Menschen aus Nordafrika und dem Nahen Osten auf. Bis 2019 sollen mindestens 50.000 Migranten aus Ländern wie Libyen und Äthiopien oder der Türkei und Jordanien in die EU gebracht werden.

„Die deutsche Regierung ist erneut zur Stelle, wenn es um internationale Solidarität geht“, lobte EU-Flüchtlingskommissar Dimitris Avramopoulos am Donnerstag. Auch das UN-Flüchtlingshochkommissariat begrüßte die deutsche Ankündigung. Die Umsiedlung richte sich „an die Bedürftigsten und Verwundbarsten“, erklärte der deutsche UNHCR-Vertreter Dominik Bartsch. Er verwies auch darauf, dass die betroffenen Länder die Flüchtlinge auswählen können, die sie aufnehmen wollten. Das UN-Hilfswerk schlägt dabei Kandidaten vor.

Pro Asyl kritisiert: Viel zu wenige!
Die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl hält die Aufnahmezahl für viel zu gering. Europa sei auch mitverantwortlich, „dass Tausende aus Seenot Gerettete wieder in Haft- und Folterlager in Libyen zurückgeschleppt wurden. Wir fordern daher, dass die Ausbildung und die Zusammenarbeit mit der libyschen Küstenwache sofort beendet wird.“

Keine Zusagen aus Polen, Ungarn, Slowakei und Tschechien
Den bisher größten Beitrag sagte laut EU-Kommission Frankreich mit 10.200 Aufnahmeplätzen zu. Es folgen Schweden (8750) und Großbritannien (7800). Die osteuropäischen Staaten Polen, Ungarn, Slowakei und Tschechien, die mit Brüssel im Streit um die Umverteilung von Asylwerbern innerhalb der EU sind, machten keine Zusage. Über ein erstes EU-Programm waren seit 2015 bereits 22.500 Menschen in europäische Staaten umgesiedelt worden.

Kronen Zeitung/krone.at

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