„Immer unerträglicher“

Café & Polizei: Ein Grätzel bekämpft Kriminalität

Wien
18.04.2018 16:37

In „Peter und Siegrids Café“ in der Kundratstraße in Wien-Favoriten kümmert sich das Wirtepaar um die Sicherheit in ihrem Grätzel. Nach einem Einbruch im Café, einer Freundin, die sexuell belästigt wurde, sowie aggressiver Bettelei in der Umgebung beschlossen die beiden, sich an die Polizei zu wenden. Seitdem arbeitet die Exekutive mit dem Café zusammen. Im Lokal haben besorgte Anrainer die Möglichkeit, ihre Anliegen einem sogenannten Grätzelpolizisten anzuvertrauen.

Im Rahmen der bundesweiten Aktion „Gemeinsam Sicher“ hält Siegrid Langstadlinger (60) zusammen mit Kontrollinspektor Christoph Rakowitz und Kollegen bei „Peter und Siegrid“ Infoveranstaltungen zum Thema Sicherheit ab. Aber wieso? „Die Situation hier wurde immer unerträglicher. Von Bettelei bis Wechselbetrug, einfach zu viel von allem“, sagt die Wirtin.

Jede Polizeiinspektion hat einen Grätzelpolizisten, wenige aber einen Raum mitten in der Nachbarschaft. In dem Lokal hält der Polizist sogar Sprechstunden ab - ein Konzept, das die Besitzerin auch anderen Wirten nahelegen möchte: ihr Kaffeehaus als Forum für den Austausch zwischen Bürgern und Polizei anzubieten. „Alles zusammen ist ein Erfolgsmodell. Ich kann es anderen Kaffeesiedern und Wirten nur empfehlen, macht eine Sprechstunde mit dem Grätzelpolizisten, das kommt bei den Leuten gut an, und einem selber tut es auch gut.“

Davor fühlte sie sich ungehört, aber nun ist sie sich sicher: „Es gibt kein Problem, für das es keine Lösung gibt. Mit der Polizei funktioniert das gut!“ Schon der erste Vortrag mit dem Referenten des Landeskriminalamts über Sexualdelikte und die entsprechenden Schutzmaßnahmen füllte das Lokal. krone.at besuchte das Kaffeehaus am vergangenen Samstag.

Diesmal geht es um Einbruch: von Präventionstipps über Selbstverteidigungs-Alarme bis hin zu Abwehrtechniken und Opferschutz. Grätzelpolizist und Gruppeninspektor Franz Streyc erklärt, warum die Zusammenarbeit mit der Bevölkerung so wichtig ist: „damit der Kontakt zwischen Polizei und den Bürgern wiederhergestellt wird, der in letzter Zeit eher eingeschlafen ist aufgrund der Situation in Wien, der Masse an Einsätzen“. Und: „Der Grätzelpolizist nimmt regelmäßig Kontakt zur Bevölkerung auf und ich stehe hundertprozentig hinter der Sache“, so Streyc.

Am kommenden Freitag beim ersten Termin des Projekts „Grätzelkaffee“ wird er noch mehr Anrainer kennenlernen, deren Fragen beantworten und ihnen ihre Unsicherheit nehmen ...

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