Der Biathlon-Skandal zieht immer weitere Kreise. Unser Olympia-Held Dominik Landertinger fordert nach der Razzia beim Weltverband, dass Beweise auf den Tisch kommen.
„Krone“:Wie ist es Ihnen ergangen, als Sie von den Hausdurchsuchungen in der IBU erfahren haben?
Dominik Landertinger: Beschuldigt ist schnell jemand, deshalb bin ich da mit meinem Urteil sehr vorsichtig. Es braucht handfeste Beweise. Wenn es stimmt, ist es natürlich eine Katastrophe für unseren Sport.
Ist die Situation für die Sportler aufreibend?
Mich belastet es nicht wirklich, sondern ich konzentriere mich auf mich. Entscheidend ist, dass die Öffentlichkeit so schnell wie möglich erfährt: Stimmt es oder stimmt es nicht? Alles gehört jetzt rasch aufgeklärt und abgeschlossen. Damit man wieder neu anfangen kann. Meine Sorge ist, dass es sich ewig zieht und vor dem nächsten Winter wieder hochkommt. Das ist nicht fair den sauberen Sportlern gegenüber.
Inwiefern?
Weil bei den Menschen der falsche Eindruck entsteht, dass es keinen sauberen Sport mehr gibt. Das stimmt nicht! Man kann es natürlich auch ohne Doping schaffen. Durch konsequentes Training, gutes Material und so weiter. Ich finde diese Pauschalierungen einfach unfair.
Was muss getan werden, dass der Biathlonsport dieses Image wieder los wird?
Ich vertraue auf die NADA und die WADA, dass alles reibungslos funktioniert. Doch leider gibt es immer wieder schwarze Schafe. Wenn sich das Verfahren jetzt lange hinzieht, hilft das nicht, sondern macht den Sport hin. Deshalb gehört es vor dem nächsten Winter aufgeklärt.
Anja Richter, Kronen Zeitung
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