Nach K.O.-Schlag:

Schwer verletzte Linzer Polizistin hat Filmriss

Oberösterreich
18.04.2018 06:01

Sie liegt auf der Intensivstation, ihr Gesicht ist völlig zugeschwollen - und sie kann sich nicht erinnern, was passiert ist. Die Rede ist von jener Linzer Polizistin, die beim Versuch, ihren Kollegen zu helfen, von einem ausgerasteten Randalierer k.o. geschlagen wurde. Eine polizeiinterne Peergroup kümmert sich um solche Fälle.

Die Polizistin hat mehrere Brüche im Gesicht erlitten, am schlimmsten ist aber, dass sie auch eine Gehirnschwellung hat. Typisch für solche schweren Verletzungen ist, dass das Opfer - wie im aktuellen Fall - keine Erinnerung mehr hat, was bei dem Angriff passiert ist.

Schläger wird untersucht
Der Schläger, ein 27-Jähriger aus der dominikanischen Republik, wird nun untersucht, ob er in einem psychischen Ausnahmezustand oder auf Drogen war, weil er den Pfefferspray-Einsatz einfach ignorierte.

Jährlich werden 120 Beamte verletzt
In Oberösterreich werden pro Jahr etwa 120 Polizeibeamte im Dienst verletzt, dazu zählen allerdings auch Unfälle. Oberst Heinz Felbermayr vom Linzer Stadtpolizeikommando leitet die polizeiinterne Peergroup die aus elf Polizisten besteht und sich landesweit um Kollegen kümmert, die gefährliche oder belastende Situationen erlebt haben. Das Spektrum reicht von der Schussabgabe bis zum Tod eines Kindes, den Beamte, die meist selbst Eltern sind, im Dienst verkraften müssen. Felbermayr: „Als Polizist nimmt man viel mit nach Hause. Der größte Fehler ist, wenn man glaubt, man muss das alleine aushalten. Oft haben die Kollegen nach argen Erlebnissen Schlafprobleme, Wahrnehmungsverzerrungen oder leiden unter Flashbacks. Wir sagen ihnen, das so etwas ganz normal ist, sind im Akutfall eine Anlaufstelle.“

Polizei war Vorreiterin
Die Polizei ist bei dieser internen Psychohygiene übrigens eine Vorreiterin, war beim Start 1994 die erste österreichische Institution.

Christoph Gantner, Kronen Zeitung

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