Nach Gesetzesänderung

Plus 56%: Riesiger Ansturm auf Privatkonkurse

Österreich
17.04.2018 16:45

Die neue Gesetzeslage mit der Abschaffung der Mindestquote hat nun zum erwarteten Anstieg bei den Privatkonkursen geführt: Im ersten Quartal gab es einen Anstieg um 56 Prozent auf 3109 Fälle. „Es wird heuer sicher ein Rekord werden mit über 10.000 Anmeldungen“, glaubt Insolvenzexperte Gerhard Weinhofer.

Viele Betroffene haben gewartet, bis die neue Privatinsolvenz im vergangenen Herbst in Kraft getreten ist, daher jetzt der starke Anstieg. Dafür sank die Zahl der Privatkonkurse im Vorjahr auf das niedrigste Niveau seit 2006.

Nach fünf Jahren ist man schuldenfrei
Die durchschnittliche Höhe der Schulden ist von 70.000 auf 100.000 Euro explodiert, weil auch gescheiterte Selbstständige jetzt diese Art der Regulierung in Anspruch nehmen können. Nach fünf Jahren ist man schuldenfrei. Entweder wird ein Zahlungsplan mit den Gläubigern vereinbart oder (was zunimmt) man stimmt einer „Abschöpfung“ zu: Der gesamte pfändbare Einkommensteil geht an einen Treuhänder. Kommt dabei unterm Strich null heraus (z.B. weil Einkommen zu gering), ist man trotzdem entschuldet. Weinhofer: „Gläubigern ist zu raten, dass sie sich genau anschauen, mit wem sie Geschäfte machen.“

Neben Banken sind vor allem Versandhäuser und Telekom-Firmen bei Privatkonkursen die größten Gläubiger. Firmenpleiten stiegen im ersten Quartal übrigens nur um drei Prozent.

Kronen Zeitung

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