Hilfe beim Recycling?

Forscherteam entdeckt plastikfressendes Enzym

Wissenschaft
17.04.2018 13:14

Einer im Vorjahr veröffentlichten Hochrechnung zufolge wurden seit der Entwicklung von Kunststoff in den 1950er-Jahren bislang weltweit über 8,3 Milliarden Tonnen davon produziert. Der größte Teil davon befinde sich heute als Plastikmüll in der Umwelt, schätzungsweise 140 Millionen Tonnen davon sind in den Ozeanen gelandet. Die Entdeckung eines Enzyms, das PET-Flaschen zersetzen kann, macht nun Hoffnung.

Forscher aus Großbritannien und den USA haben in Japan ein plastikfressendes Enzym entdeckt und weiterentwickelt, dass einem Bakterium dabei hilft, PET-Kunststoffe abzubauen oder zu verdauen. Die weitere Forschung könne ein großer Schritt gegen die weltweite Umweltverschmutzung sein, berichteten sie in den Proceedings der US-Akademie der Wissenschaften (PNAS).

Die Forscher der britischen University of Portsmouth und des Labors für erneuerbare Energien des US-Energieministeriums machten die Entdeckung, als sie die Struktur eines natürlichen Enzyms untersuchten, das sich in einem japanischen Abfallrecyclingzentrum entwickelt haben soll.

Struktur des Enzyms mit Aminosäuren optimiert
Dabei habe man herausgefunden, dass dieses Enzym einem Bakterium helfe, PET-Kunststoff abzubauen oder zu verdauen. Sie hätten daher beschlossen, seine Struktur durch Hinzufügen einiger Aminosäuren zu optimieren, sagte John McGeehan von der Universität in Portsmouth.

Veränderte Enzymform besser als natürliche
Diese Optimierung führte zu einer zufälligen Veränderung der Enzym-Aktivitäten. „Wir haben eine veränderte Form des Enzyms erschaffen, die bereits besser ist, als die natürliche“, so McGeehan. Sein Team arbeite nun daran, das Enzym weiter zu erforschen. Erst dann könne herausgefunden werden, ob PET-Kunststoffe im industriellen Maßstab zersetzt werden können. „Es ist durchaus möglich, dass wir in den nächsten Jahren ein industriell durchführbares Verfahren haben, PET und möglicherweise andere Kunststoffe wieder in ihre ursprünglichen Bausteine ​​zu zerlegen, damit sie nachhaltig recycelt werden können“, sagt der Wissenschaftler.

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