Besondere Wahlzuckerl

Innsbrucker Piraten wollten Marihuana verteilen

Österreich
17.04.2018 12:05

Der Innsbrucker Gemeinderatswahlkampf treibt mitunter skurrile Blüten. Die bei der Wahl erneut antretenden Inn-Piraten wollten am vergangenen Samstag in der Maria-Theresien-Straße angeblich legales Marihuana unter das Wahlvolk bringen.

Wie die „Tiroler Tageszeitung“ berichtet, wurden die „Wahlzuckerl“ von der Polizei beschlagnahmt. Piraten-Bürgermeisterkandidat Heinrich Stemeseder und Ex-Gemeinderat Alexander Ofer wollten dem Bericht zufolge bei der Wahlkampfaktion im Herzen Innsbrucks etwa 250 Päckchen mit sogenanntem CBD-Marihuana verteilen - im Gegensatz zum klassischen Cannabis eine legale Substanz, die nur winzige Spuren (maximal 0,3 Prozent) des verbotenen Wirkstoffs THC enthalte.

Kaum von normalem Marihuana zu unterscheiden
Das CBD-Marihuana sei vom verbotenen, klassischen Cannabis kaum zu unterscheiden: „Die Substanzen schauen gleich aus und riechen auch gleich“, erklärte ein Drogenfahnder. Ob die „Wahlzuckerl“ tatsächlich innerhalb des gesetzlichen Rahmens liegen, müssten jetzt die Gerichtsmediziner herausfinden.

Drogenfahnder der Innsbrucker Kripo waren jedenfalls fünf Minuten nach Beginn der Wahlkampfveranstaltung eingeschritten. Stemeseder legte als Beweis für seine angeblich lauteren Absichten die Rechnungen für das CBD-Gras vor, konnte damit die Sicherstellung aber auch nicht verhindern. Parteifreund Ofer soll den Beamten auch noch etwa 150 Gramm der Substanz ausgehändigt haben, die er in seiner Wohnung eingelagert hatte.

Bei Bürgermeisterkandidat Stemeseder fiel die Polizeiaktion auf wenig Verständnis: „Für mich ist das Eigentumsentziehung. Denn entweder ist etwas legal oder nicht.“

Bereits wegen Drogen verurteilt
Stemeseder und Ofer waren schon einmal in Zusammenhang mit Suchtgift in die Schlagzeilen geraten. Ofer war wegen Suchtgifthandels zu viereinhalb Jahren unbedingter Haft verurteilt worden, was die Aberkennung seines Mandats zur Folge hatte. Gemeinderat Stemeseder wurde wegen Beitragstäterschaft zum Suchtgifthandel zu 18 Monaten Freiheitsstrafe, sechs davon unbedingt, verurteilt. Er bekam die Fußfessel.

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