Halter totgebissen

Nach tödlicher Attacke: „Chico“ eingeschläfert

Ausland
16.04.2018 17:27

Der Staffordshire-Terrier-Mischling namens „Chico“, der in Hannover seine Besitzer attackiert und tödlich verletzt hatte, ist nun doch eingeschläfert worden. Zuvor hatte der Tierschutzverein Hannover, in dessen Tierheim der Hund seit dem tödlichen Vorfall untergebracht gewesen war, am Sonntag auf seiner Facebook-Seite gepostet, dass „Chico“ nicht eingeschläfert werde. Am Montag entschied jedoch ein „Expertenteam aus Vertretern der Stadt Hannover, der Tiermedizinischen Hochschule, des Tierheims und des Landwirtschaftsministeriums unter Betrachtung der Gesamtsituation“, den Hund einzuschläfern, wie die Stadt mitteilte.

„Chico“ hatte Anfang April seine aus dem Kosovo stammende Besitzerin Lezime K. (52) und ihren Sohn Liridon K. (27) totgebissen. Die Leichen der beiden wurden von der Tochter der Frau in der Wohnung gefunden. Lezime K. hatte den Hund zum Schutz vor ihrem gewalttätigen Ex-Ehemann angeschafft, sie und ihr Sohn waren aber mit der Haltung des Staffordshire-Terrier-Mischlings heillos überfordert gewesen. So soll Liridon K. „Chico“ die meiste Zeit in einem Metallkäfig in seinem Zimmer gehalten und nur selten ausgeführt haben. 

Der Hund war bereits 2011 das erste Mal auffällig geworden, auch in den Jahren danach hatte es immer wieder Beschwerden wegen Vernachlässigung des Tieres gegeben. Dass die Behörden hier nicht tätig wurden, musste der Hund nun letzten Endes mit seinem Leben bezahlen. Offiziell hieß es am Montag, der Hund sei in Vollnarkose in der Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover umfassend untersucht worden. „Beide Eckzähne im Oberkiefer waren gelöst bzw. aus dem Zahnfach herausgebrochen. Die entsprechenden Verletzungen waren frisch und sind vermutlich in der Zeit um den Beißvorfall am 3. April entstanden. Beidseitig besteht eine offene Verbindung zur Nasenhöhle“, lautete eine Pressemitteilung.

„Halten Euthanasie für geboten“
Angesichts der Schwere der Verletzungen im Maul, die weiterhin nur unter Vollnarkose hätten behandelt werden können, sowie des Alters des zehnjährigen Hundes, aber auch „der Tatsache, dass der Hund aufgrund einer fehlenden Sozialisation nur isoliert von anderen Hunden hätte gehalten werden können, sowie dem Umstand, dass aufgrund der gesteigerten Aggressivität Menschen nicht mehr als Sozialpartner in Frage gekommen wären“, entschied man, „Chico“ nicht mehr aus der Narkose aufwachen zu lassen. „Vor diesem Hintergrund und bei der Gesamtbetrachtung aller Umstände halten auch wir die Euthanasie des Hundes für geboten“, sagte Professor Hansjoachim Hackbarth von der Tierärztlichen Hochschule Hannover.

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