Polit-Comeback

Justizminister Moser: Schwieriger Patient für Kurz

Österreich
17.04.2018 06:00

Die Sepsis ist weg, aber die Skepsis bleibt: Sechs Tage lag Justizminister Josef Moser (ÖVP) nach einer Blutvergiftung und einigen Komplikationen im Wiener Allgemeinen Krankenhaus. Am Montag ist er in häusliche Pflege entlassen worden. Sein politisches Comeback ist für die kommende Woche angekündigt. Eine Nachricht, über die sich nicht alle in der türkis-blauen Regierung freuen.

„Josef Moser ist auf dem Weg der Besserung.“ So lautete die Nachricht aus dem Justizministerium am Wochenende. Die Botschaft bezog sich auf medizinische Befunde aus dem AKH, nachdem es zu Spekulationen über eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes des 62-Jährigen infolge einer Blutvergiftung gekommen war.

Mit einer politischen Bewertung des Justizministers muss hingegen noch abgewartet werde. Freilich war am Montag die Freude groß, dass es Moser wieder besser gehen soll. Der als „Reformminister“ beworbene Politiker wird diese Woche voraussichtlich noch in häuslicher Pflege bleiben und noch keine Termine wahrnehmen. Danach wolle er sich aber wieder voll und ganz seinen politischen Zielen widmen.

Nicht alle jubeln über Mosers Rückkehr
Eine Ankündigung, die nicht bei allen Bundes- und Landespolitikern zu Jubel führt. Dazu war in den vergangenen Wochen seit der Budgetpräsentation durch Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) zu viel passiert: Finanzielle Nachforderungen und Rücktrittsdrohungen samt jeweiligen Dementis aus dem Justizministerium sorgten für erhebliche Verwirrung und Verärgerung in der ÖVP ebenso wie beim Koalitionspartner FPÖ.

Namen etwaiger Nachfolger für Moser machten bereits die Runde.  Allerdings hält Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) an seinem schwierigen Patienten fest. Moser in die Regierung zu holen, war Kurz‘ einsame Entscheidung. Der Kanzler befürchtet, ein Rücktritt von Moser nach wenigen Amtswochen könnte sein bisher perfektes Image beschädigen.

Allerdings wollte die ÖVP auch vor den Landtagswahlen in Salzburg keinen unnötigen Staub aufwirbeln. Das könnte nach dem Wahlgang am Sonntag anders aussehen.

Kronen Zeitung

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