Achtung, Eltern!

Pädophile suchen ihre Opfer im Game „Fortnite“

Digital
11.04.2018 14:45

Der Battle-Royale-Shooter „Fortnite“, in dem sich 100 Spieler auf einem weitläufigen Spielfeld bekriegen, bis nur mehr einer steht, erfreut sich dank Zugänglichkeit und Comic-Aufmachung größter Beliebtheit - bei Zwölfjährigen ebenso wie bei Erwachsenen. Berichten aus Großbritannien zufolge birgt das allerdings auch Gefahren: Immer wieder treten Pädophile über die Chatfunktion des Online-Games an Jugendliche heran und fordern verstörende Dinge von ihnen.

„Fortnite“ ist quasi ein jugendfreundlicheres „PUBG“. Während der große Vorreiter unter den Battle-Royale-Shootern auf eine recht realistische Gewaltdarstellung setzt, ist der Konkurrenz-Shooter von Epic Games auf Zugänglichkeit getrimmt und in Comic-Optik gehalten, weshalb er auch eine Altersfreigabe ab zwölf Jahren hat. Die Beliebtheit von „Fortnite“ bei jungen Spielern scheint allerdings Pädophile auf den Plan zu rufen, die über den Chat im Spiel nach Opfern suchen.

Diese Erfahrung hat laut einem Bericht der Zeitung „Liverpool Echo“ die Mutter eines Zwölfjährigen Briten machen müssen. Ihr Sohn sei im Spiel von einem Fremden kontaktiert worden, der Nacktbilder von dem Burschen gefordert und ihm 50 britische Pfund für sexuelle Handlungen geboten haben. Dann soll er dem Buben gar noch den Tod gewünscht haben. Die Mutter rief die Polizei, der Bub war nachhaltig verstört.

„Weißt du, was Sex ist?“
Eine andere Mutter berichtet gegenüber der Zeitung „Mirror“ ebenfalls von Kontaktaufnahmeversuchen eines Pädophilen. Er habe ihren zehnjährigen Sohn im Spiel gefragt: „Weißt Du, was Sex ist?“ Der Mann habe den Burschen auch dazu gedrängt, einen Kopfhörer aufzusetzen, damit die Eltern ihr Gespräch nicht mithören können. Die Eltern schritten zwar rechtzeitig ein, der Bub ist aber nachhaltig verängstigt, befürchtet nun, der Pädophile könnte wissen, wo er wohnt.

Die Häufung solcher Vorkommnisse hat jüngst die britische National Crime Agency auf den Plan gerufen. Sie rät Eltern eindringlich, sich mit den Spielen zu beschäftigen, die ihre Kinder in ihrer Freizeit spielen. Wer mit dem Kind über sein Hobby spricht, kann etwaige Risiken besser erkennen und dem Kind erklären, wie es auf dubiose Nachrichten reagieren sollte. Im Fall von „Fortnite“ ist beispielsweise problematisch, dass das Game einen automatisch aktivierten Sprachchat anbietet. Eltern, die ihre Kinder vor Kontaktversuchen durch Fremde schützen wollen, können ihn abschalten.

Diese Verhaltensregeln schützen Ihr Kind in Games
Dass Pädophile sich über Games, die bei ihren Opfern populär sind, an Kinder heranmachen, ist indes kein neues Phänomen. Die Plattform Saferinternet.at warnt seit Jahren, dass Chatdienste in Online-Games durch die Menge potenzieller Opfer Pädophile anlocken. Sie rät Eltern, das Gespräch mit ihren Sprösslingen zu suchen und einige Verhaltensregeln bei Online-Games zu beherzigen, damit einem sicheren und ungestörten Spielvergnügen nichts im Wege steht:

  • Kinder sollten in Chats - in Spielen, aber auch anderswo - keine persönlichen Daten wie Alter, Geschlecht, Wohnort oder Schule weitergeben.
  • Kinder sollten nicht leichtfertig Kontaktdaten wie Telefonnummer oder Skype-Nickname weitergeben - schon gar nicht an Fremde.
  • Den Nicknamen sollte man bei Online-Games so wählen, dass er keine Schlüsse (Alter, Wohnort) auf den Nutzer zulässt.
  • Den Kindern sollte klar gemacht werden, dass sie sich an ihre Eltern wenden müssen, wenn ihnen verdächtige Spieler begegnen, die beispielsweise unangemessene Ausdrücke verwenden.
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