Was beweisen Videos?

Uber: Aufnahmen zeigen tödlichen Unfall in Arizona

Ausland
22.03.2018 10:28

Nach dem ersten tödlichen Unfall, an dem ein selbstfahrendes Auto des Fahrtendienstes Uber beteiligt war, laufen die Ermittlungen der US-Polizei und mehrerer weiterer Behörden auf Hochtouren. In der Stadt Tempe im Bundesstaat Arizona war am Sonntagabend eine 49-jährige Frau, die die Fahrbahn überquerte, von dem Uber-Testfahrzeug erfasst worden. Sie erlag im Krankenhaus ihren Verletzungen. Nun hat die Polizei von Tempe zwei Videos vom Unfall veröffentlicht: Einmal sieht man die „Fahrerin“ des Autos und einmal die Fahrbahn, auf der die 49-Jährige plötzlich mit ihrem Fahrrad auftaucht. Es geht alles sehr schnell. Ob die Aufnahmen die Unschuld des Roboterautos beweisen, ist noch unklar.

Was bisher ermittelt werden konnte: Das Fahrzeug war autonom mit rund 61 Kilometern pro Stunde (38 Meilen pro Stunde) unterwegs und es gibt keine Hinweise darauf, dass es abbremste. Die erlaubte Geschwindigkeit auf dem Streckenabschnitt waren gut 70 Kilometer pro Stunde (45 Meilen pro Stunde). Die 49-jährige möglicherweise obdachlose Frau ging weit entfernt vom nächsten Fußgängerübergang über die Fahrbahn und schob nach Angaben der Polizei ein Fahrrad neben sich.

Polizei: „Unfall wäre auch manuell schwer zu verhindern gewesen“
Die Videoaufnahmen beweisen, was die Polizei bereits unmittelbar nach dem Unfall erklärt hatte: Das spätere Unfallopfer tritt auf einer schlecht beleuchteten Straße plötzlich aus dem Schatten auf die Fahrbahn. „Es ist klar, dass dieser Zusammenstoß in jedem Modus, ob autonom oder manuell, schwer zu verhindern gewesen wäre“, teilte Polizeichefin Sylvia Moir am Dienstag mit. Zugleich sei der nächste Fußgängerübergang knapp 100 Meter entfernt gewesen.

Hätte die als Überwachungsperson im Inneren des Fahrzeugs sitzende Testfahrerin den Unfall verhindern können? Auf diese Frage liefern die Videos keine schlüssigen Antworten. Auf den Aufnahmen sieht man die Frau im Cockpit, wie sie immer wieder nach unten blickt, dann wieder auf die Fahrbahn. Sie bemerkt die Fußgängerin erst im letzten Augenblick vor dem Crash und ist sichtlich schockiert.

Uber-Testfahrten vorübergehend eingestellt
Uber teilte mit, das Unternehmen kooperiere mit den Ermittlern. „Eine unglaublich traurige Nachricht aus Arizona. Wir denken an die Familie des Opfers, während wir mit den örtlichen Behörden zusammenarbeiten, um zu verstehen, was passiert ist“, so Uber-Chef Dara Khosrowshahi auf Twitter. Er stoppte vorläufig alle Testfahrten mit selbstfahrenden Autos. Der Fahrdienst-Vermittler testet seine Roboterwagen auch in San Francisco, Pittsburgh und Toronto.

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