Feindbild Biber:

Die Angst der Bauern vor den großen Nagern

Oberösterreich
20.03.2018 05:46

Biologen lieben sie, Bauern hegen eher andere Gefühle: In den heimischen Gewässern leben geschätzt 800 bis 1000 Biber. Mit ihren „Hobbys“ Bäume schlägern und Dämme bauen sind sie oft ein Feindbild. Doch in der Schweiz werden die Nager sogar für Renaturierung eingesetzt, so Landes-Bibermanager Bernhard Schön.

„Krone“: Der Biber war bei uns hundert Jahre lang ausgestorben.

Bernhard Schön: Er wurde in den 70er Jahren erfolgreich wieder angesiedelt, entlang des Inn, der Salzach und der Donau, hat sich dann die Nebenflüsse hinaufgearbeitet.

„Krone“: Wie viele Biber gibt es geschätzt in Oberösterreich?

Schön: Wir gehen von 800 bis 1000 Tieren aus. Sie sind total geschützt. Probleme gibt es bei den Dämmen. Wir wissen, dass diese in großer Zahl von den Grundbesitzern weggeräumt werden. Wenn wir als Naturschutzbehörde davon erfahren, kümmern wir uns darum.

„Krone“: Was passiert, wenn Jäger Fallen aufstellen?

Schön: Da hat es sich bewährt, wenn wir uns an den Landesjagdverband wenden, der mit dem Jäger Kontakt aufnimmt. Das bringt in der Regel mehr als eine Anzeige.

„Krone“: Der Biber muss – ähnlich wie Luchs und Wolf – zunehmend als Feindbild herhalten.

Schön: In der Schweiz werden die Biber sogar für die Renaturierung von Gewässern eingesetzt. Wo Biberdämme sind, gibt es auch weniger Schäden durch Hochwasser. Aber viele Landwirte sehen sie leider nur als Schädlinge, die ihnen Betriebsflächen wegnehmen.

Interview: Christoph Gantner, Kronen Zeitung

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