Switch-Jump‘n‘Run

„Star Allies“ im Test: Kirby frisst seine Freunde!

Digital
16.03.2018 10:25

Nintendos Gaudikugel Kirby startet in ihr erstes Jump’n’Run-Abenteuer für die Switch. In „Kirby Star Allies“ verschlingt der knuffige Held wie gehabt Feinde, schart mit seinem Freunde-Herz aber auch allerlei Verbündete mit verschiedensten Fähigkeiten um sich. Eine spannende Idee, vor allem für Freunde kooperativer Mehrspieler-Sitzungen. Die Umsetzung lässt allerdings manches missen.

Die Geschichte um „Kirby Star Allies“ beginnt mit einer mysteriösen Kreatur, die nicht minder mysteriöse Herzen in der Spielwelt verteilt und damit allerlei Wesen korrumpiert. Die rosa Kugel Kirby kriegt ebenfalls ein Herz ab, auf den niedlichen Kerl hat es allerdings einen gänzlich unerwarteten Effekt: Jeder, der mit Kirbys Herz beworfen wird, wird augenblicklich zu Kirbys Freund und steht ihm von nun an tatkräftig zur Seite.

Kirby stapft mit Freunden durch die Levels
Daraus macht Nintendo in „Star Allies“ einen interessanten Gameplay-Kniff. Kirby stapft nicht allein, sondern mit bis zu vier vom Computer oder – besser – echten Mitspielern gesteuerten Freunden durch die Levels, die allesamt unterschiedliche Fähigkeiten haben. Schluckt Kirby einen Freund oder einen Gegner mit einer bestimmten Fähigkeit, hat er sie selber. Wer einen Ritter verzehrt, wird zum Schwertkämpfer. Und wer einen Feuerspucker schluckt, wird selber Feuerspucker.

Dass die Fähigkeiten und Waffen von Kirby und seinen Freunden kombinierbar sind, bringt Tiefe ins Spiel und macht „Star Allies“ zum großen Spaß für Freunde kooperativer Mehrspielergaudi. Ist Stein-Kirby mit einem Begleiter mit Eisfähigkeiten unterwegs, wird er bei Bedarf zum alles niederwälzenden Curling-Fels. Bittet Schwert-Kirby einen feuerspuckenden Begleiter um Hilfe, verleiht ihm dieser ruckzuck ein mächtigeres Flammenschwert.

Fülle an Fähigkeiten hat Vor- und Nachteile
Die vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten der Waffen und Fähigkeiten sind das große Highlight des neuen Kirby-Abenteuers und haben auch immer wieder praktischen Nutzen in Rätselpassagen und Boss-Kämpfen. Allerdings: Dass Kirby und seine Freunde meist im Rudel unterwegs sind, schadet am Bildschirm mitunter der Übersicht.

Überdies ist die Balance zwischen Kirbys Fähigkeiten und jenen seiner Widersacher mitunter unfair. Mit mächtiger Bewaffnung mäht die rosa Kugel mit ihren Freunden fast widerstandslos durch das generell mehr auf Zugänglichkeit denn auf Anspruch getrimmte neue Kirby-Game. Nervenkitzel kommt so selten auf, „Kirby Star Allies“ gerät in Kombination mit dem gemächlichen Spieltempo mehr zum entspannten Spaziergang. Man könnte attestieren, es wäre für eine recht junge Zielgruppe gemacht.

Das muss nichts Schlechtes sein: Optisch ist „Kirby Star Allies“ ausgesprochen hübsch und niedlich inszeniert, die Levels enthalten viele Geheimnisse und sammelbare Gegenstände. Es räumt auch Raum für Experimente mit den vielen verfügbaren Fähigkeiten ein. Etwas mehr Experimente hätten wir uns allerdings auch von den Entwicklern gewünscht – beim Leveldesign etwa, wo man sich in früheren Kirby-Games bisweilen mehr getraut hat. Hier hätte man die zusätzlichen Helden, die an Kirbys Seite kämpfen, öfter und gewiefter ausreizen können.

Saubere Grafik, gelegentliche Ladepausen
Bei der Grafik gibt es wenig am neuen Kirby-Game auszusetzen. „Star Allies“ ist ebenso niedlich wie bunt gestaltet, erfreut mit liebevoll designten und abwechslungsreichen Figuren. Die Welten, die Kirby bereist, sind eher konventionell, aber allesamt stimmig und stilistisch konsequent. Das Game läuft am TV-Gerät wie auch mobil flüssig, allerdings im Game nur bei 30 statt 60 Bildern pro Sekunde. Bisweilen gönnt es sich zudem mehr Ladepausen, als man bei einem 2D-Titel erwarten würde.

Der Soundtrack hält einige Kirby-typische Ohrwürmer bereit und dürfte Freunde der pinken Kugel schnell in seinen Bann ziehen, die Soundeffekte haben die Entwickler ebenfalls gut getroffen. Dass die Musik bisweilen etwas flotter ist, schadet ob des generell niedrigen Spieltempos nicht. Eine Sprachausgabe gibt es Nintendo-typisch nicht, stattdessen gibt es Cartoon-Gebrabbel. Gestört hat uns das im Test nicht.

Nach Vollendung der Kampagne bietet „Kirby Star Allies“ noch einige andere Spielmodi, die auch Freunde höherer Schwierigkeit ansprechen könnten. Dazu zählt eine Arena, in der die Spieler Boss um Boss bekämpfen und ein Modus, in dem man das ganze Spiel als Held mit einer bestimmten Fähigkeit durchspielt. Eine nette Dreingabe und in Kombination mit den vielen sammelbaren Gegenständen auch Features, die für Langzeitmotivation sorgen können.

Fazit: „Kirby Star Allies“ ist primär für Freunde entspannter, zugänglicher und kindgerechter kooperativer Multiplayer-Unterhaltung interessant und punktet auch mit einem gewissen Niedlichkeitsfaktor. Wer sich ein forderndes Jump’n’Run für Einzelspieler erhofft, wird durch das gemächliche Tempo und die Gegner, die Kirby und seinen Helfern kaum etwas entgegensetzen können, aber nur bedingt glücklich.

Plattform: Switch
Publisher: Nintendo
krone.at-Wertung: 7/10

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