Islam-Einfluss

„Kein Maulkorb für Lehrer an Wiener Schulen“

Österreich
14.03.2018 18:30

Nach dem brisanten Interview der Wiener Lehrerin Susanne Wiesinger, in dem sie die Probleme mit muslimischen Schülern sehr offen ansprach, gingen die Wogen hoch. Bei der Lehrerin selbst entstand allerdings der Eindruck, dass das Thema möglichst schnell unter den Teppich gekehrt werden soll. Dem widerspricht nun der Wiener Stadtschulratspräsident Heinrich Himmer (SPÖ) im krone.tv-Livetalk: „Es gibt keinen Maulkorb für Lehrer. Ich nehme die Probleme ernst, setzen wir uns an den Tisch und reden darüber!“

Himmer zufolge soll es schon ein Telefonat mit der betroffenen Pädagogin gegeben haben, denn solche Mitteilungen aus der Lehrerschaft dürften nicht einfach weggewischt werden: „Wir können nicht wegschauen, wir müssen gemeinsam nach Lösungen suchen.“

„In Österreich muss man sich an Regeln halten“
Die Situation in Wien betrachtet der Stadtschulratspräsident als herausfordernd, da die Bundeshauptstadt nun einmal eine enorme Anziehungskraft auf die verschiedensten Menschen habe. Allerdings gebe es in Österreich die Schulpflicht - und daher „muss man mit dem arbeiten, was man hat“. Den Eltern und Schülern sollte allerdings klargemacht werden, dass ein Leben in Österreich auch die Beachtung gewisser Regeln mit sich bringt – dazu zähle etwa auch der verpflichtende Sport- und Musikunterricht.

„Ins Winkerl stellen bringt nichts, wir brauchen Sanktionen, die Eltern und Schüler miteinschließen“, so Himmer weiter. Zudem betonte er, dass die Streichung der Ressourcen für Integrationsmaßnahmen nicht einfach hingenommen werde: „Wien braucht mehr Mittel. Lehrer sind dafür nicht ausgebildet, es braucht Sozialarbeiter und Psychologen, um die Integrationsproblematik in den Griff zu bekommen.“

„Meine Tür ist immer offen“
Abschließend betonte Himmer nochmals die dringende Notwendigkeit, Dinge anzusprechen. „Wenn Lehrer den Eindruck haben, nicht mehr arbeiten zu können, dann müssen wir gemeinsam im Rahmen des Möglichen versuchen, die Situation zu verbessern. Und jeder, der das Gefühl hat, nicht gehört zu werden, kann jederzeit zu mir kommen - meine Tür ist immer offen“, so der Stadtschulratspräsident.

„Von 25 Kindern muss man 21 integrieren“
Stein des Anstoßes war ein Interview mit einer Lehrerin aus Wien-Favoriten, die offenlegte, dass „in einer Klasse von 25 Kindern 21 Kinder in unsere Gesellschaft integriert werden müssen“. Es war das erste Mal, dass eine Personalvertreterin der sozialdemokratischen Lehrergewerkschaft so offen über die Probleme in den Wiener Klassenzimmern sprach.

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