Warnung an Notenbanken

Eigene Cyberwährungen gefährden Finanzstabilität

Web
13.03.2018 08:52

Die Zentralbank der Notenbanken rät Währungshütern rund um den Globus zur Vorsicht bei eventuellen Plänen zur Einführung eigener Cyberwährungen. Digitales Zentralbankgeld für alle berge unter anderem in Krisenzeiten Gefahren für die Finanzstabilität, hieß es in einer am Montag veröffentlichten Studie der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel, die als Denkfabrik der weltweiten Notenbanken gilt.

Haushalte könnten dann im großen Stil versuchen, Ersparnisse von ihren Konten abzuziehen und als Digitalgeld in Sicherheit zu bringen. Ein solcher digitaler Bankensturm erfolge womöglich mit nie da gewesenen Geschwindigkeit. Ihn aufzuhalten wäre schwierig. Außerdem bestünde das Risiko, dass von Notenbanken ausgegebene Cyberwährungen in Konkurrenz zu Bankguthaben treten könnten. Kontoabflüsse in Richtung digitales Zentralbankgeld hätten vielleicht zur Folge, dass Geldhäuser ihre Geschäftsmodelle ändern müssten.

Die Experten weisen aber auch auf mögliche Vorteile hin: Die Technologie hinter den Cyberwährungen ließe sich womöglich im Zahlungsverkehr sowie bei der Abwicklung von Wertpapiertransaktionen einsetzen. Allerdings blieben Zweifel, ob diese bereits genügend ausgereift sei. Das Fazit der Experten: Notenbanken sollten in der Frage einer Einführung eigener Cyberwährungen sorgfältig alle Folgen für die Finanzstabilität und die Geldpolitik abwägen.

Der deutsche Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hatte sich unlängst gegen die Einführung von digitalem Zentralbankgeld ausgesprochen. Auch für den Vizepräsidenten der Schweizerische Nationalbank, Fritz Zurbrügg, ist das derzeit kein Thema.

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