Lapplandpartie

Mit Skodas Allradlern im Polarkreisverkehr

Motor
03.03.2018 08:33

Ein Kreis ist so etwas wie die Mutter aller Driftstrecken. Daher drängen sich verspielten Autofahrern Kreisverkehre geradezu auf, um mit durchdrehenden Rädern querzutreiben, zumal wenn die Fahrbahn mit Schnee und Eis bedeckt ist. Das ist natürlich aus Vernunftgründen abzulehnen und wird von der aufmerksamen Exekutive gerne bestraft. Es sei denn, bei dem Kreis handelt es sich um den Polarkreis, die bei Autoherstellern beliebteste Gegend für Winterfahr- und Testaktivitäten. Was nicht jeder auf dem Schirm hat: Das kann sogar in einem Škoda Spaß machen, wie wir im finnischen Rovaniemi herausgefunden haben.

(Bild: kmm)

Die tschechische VW-Tochter etabliert sich mehr und mehr als Allradmarke, seit sie 1999 mit dem Octavia Combi 4x4 ihr erstes vierradgetriebenes Modell auf den Markt gebracht hat. Mittlerweile wird in Österreich jeder vierte Škoda als 4x4 ausgeliefert, das große SUV Kodiaq sogar zu 80 Prozent. Beim Karoq ist es immerhin mehr als die Hälfte, beim Vorreiter Octavia knapp ein Drittel, beim Superb knapp ein Viertel. Der Rest der Palette ist nur mit Frontantrieb erhältlich, eine fünfte Allradbaureihe wird aber bald folgen - ein kleines SUV auf VW-Polo-Basis, auf das die Studie Vision-X auf dem Genfer Salon einen Ausblick gibt.

Wer hat's erfunden?
Škoda geriert sich ja sogar als eine Art Allradpionier, zumindest beschwören die Tschechen eine lange Tradition im Bau von Fahrzeugen mit Mehrachsen-Antrieb. In den 1930er-Jahren produzierten sie mehrere Prototypen eines dreiachsigen Busses, bei dem die beiden hinteren Achsen angetrieben wurden, aber diese Projekte erreichten nie Fertigungsreife. Wenig später gab es ein Militärfahrzeug für die tschechische Armee mit einem 3 Liter großen 61-PS-Sechszylinder und drei Achsen, von denen die beiden hinteren angetrieben wurden.

Außerdem bot man für den Winterbetrieb anschnallbare Ski für die Vorderräder an, die einen handelsüblichen Škoda-Pkw zusammen mit Schneeketten an den Hinterrädern sogar zum Transportvehikel für Skifahrer machte, denen der Aufstieg zu mühsam war. Oder für Behörden zur Grenzsicherung in den Bergen.

Mit Haldex geht's vorwärts - oder quer
Heutzutage verteilt modernste Technik die Antriebskräfte auf Vorder- und Hinterachse, es kommt die fünfte Generation der elektronisch gesteuerten Lamellenkupplung zum Einsatz, als Haldex-System bekannt. Für den Fahrer heißt das: Wenn es rutschig ist, wird die Kraft dorthin verteilt, wo sie möglichst nicht zum Durchdrehen des Rades führt. Je nach Modell wird der Allradantrieb auch noch von passenden Fahrmodi unterstützt. Der Schnee-Modus erlaubt z.B. etwas mehr Radschlupf, lässt das ESP geschmeidiger regeln und steigert leicht die Lenkkräfte, damit man leichter die Spur halten kann. In den SUVs gibt es außerdem einen Offroad-Modus, der vor allem bei Bergauf- und -abfahrten gute Dienste leistet.

Und wenn es rutschen soll?
Wenn es rutschen soll, drückt man einige Sekunden lang auf den ESP-Knopf, schaltet es damit in den Sportmodus, lenkt auf einer eisig-verschneiten Handlingstrecke (natürlich abseits öffentlicher Straßen) ein, als wollte man innen in die Schneewand fahren, gibt Gas und lässt das Heck quer kommen. Dann zieht einen der Allrad herrlich quer um die Ecke. Zu weit gegenlenken darf man allerdings nicht, sonst regeln die Systeme und bremsen einen ein. Ein völliges "Abtrennen" der Sicherheitsleinen ist bei Škoda nicht vorgesehen, aber die Autos lassen mehr Spaß zu, als man erwarten würde. So geht sich auf der Kreisbahn auch ein durchgehender Drift aus, Runde um Runde. Trotz nicht völlig abgeschaltetem ESP. Und natürlich hat man genug Möglichkeiten, Fehler zu machen und dann doch von der Strecke abzukommen.

Alle Viere im Einsatz
Auf allen Vieren ist man bei Škoda mit vier Modellen unterwegs. Den Einstieg markiert derzeit der Skoda Octavia. Die Palette reicht über Karoq und Superb bis zum Zugkraftkönig Kodiaq, der mit Allradantrieb bis zu 2500 kg schwere Anhänger ziehen darf. Auch durch rutschige Kreisverkehre. Nur das Driften sollte man sich in dem Fall dann sparen.

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(Bild: kmm)



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