Zug statt Pkw

Fernpass: SPÖ will einen Bahntunnel

Tirol
23.02.2018 10:47

Dass der Scheiteltunnel für die ÖVP die beste und sinnvollste Verkehrs-Lösung für den Fernpass ist, teilen SPÖ, FPÖ und impuls tirol nicht. FPÖ und impuls favorisieren eine große Tunnel-Lösung, also den Gwartnerwand- oder Fernpasstunnel. Die Roten wollen gar einen Bahntunnel von Lermoos/Ehrwald über Nassereith ins Inntal. 

Der Fernpass-Scheiteltunnel ist keine Lösung für das Verkehrsproblem im Außerfern. Die Menschen im Bezirk Reutte wollen keine zweite Transitroute. Diese würde nur noch mehr Verkehr, Lärm und Luftverschmutzung ins Außerfern bringen. Das Hauptziel der neuen SPÖ Tirol ist und bleibt das Bahntunnelprojekt zwischen dem Ehrwalder Becken und dem Inntal“, betont Elisabeth Blanik, Vorsitzende der neuen SPÖ Tirol. Auf Initiative der SPÖ hat der Tiroler Landtag 2017 eine Machbarkeitsstudie für eine solche Bahntrasse ins Inntal beschlossen: „Die Ergebnisse dieser Studie sollen jedenfalls abgewartet werden, bevor große Ankündigungen getroffen werden.“Blanik hält fest: „Die Möglichkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln die Strecke Reutte – Innsbruck in vernünftiger Zeit zu absolvieren würde für die Menschen im Außerfern den Innsbrucker Arbeitsmarkt öffnen, gleichzeitig könnten Menschen aus den Ballungszentren vom Lebensraum Reutte angezogen werden.“Die konsequente Umsetzung der Fernpass-Strategie würde sich als Sofortmaßnahme für die Reduktion des Verkehrs eignen.

impuls will großen Tunnel
Und das meint Maria Zwölfer von impuls tirol: "Verkehrsexperten sind sich einig, dass der Scheiteltunnel bei starkem Verkehrsauffkommen Staus nicht verhindern kann, sondern gegebenenfalls sogar eine weitere Blockabfertigung notwendig macht. Sinn und Zweck einer strassenbaulichen Massnahme muss es aber sein, den bestehenden Verkehr zügig abzuwickeln um die Umweltbelastung durch stop-and go Verkehr hintanzuhalten, die Bevölkerung vor Lärm und Abgasen zu schützen und die freie Fahrt der AußerfernerInnen innerhalb ihres Bezirkes zu gewährleisten. All diese Forderungen erfüllt der Scheiteltunnel nicht, genausowenig wie jemand garantieren kann, dass das 7,5 Tonnen-Limit nach dem Bau desselben noch Bestand hat.Schon heute stellt das Tonnagelimit auf Grund großzügigster Ausnahmeregelungen, Briefkastenfirmen und laxe Kontrollen eine Placeboverordnung dar, die nicht verhindern kann, dass die Zahl der riesigen LKW auf der Fernpassstrecke jährlich stark steigt. Die Politik muss zur Kenntnis nehmen, dass seit der Fertigstellung der A7 die B179 eine Transitstrecke geworden ist , und diese Tatsache verlangt ein Gesamtverkehrskonzept, dass auch zukünftige Entwicklungen berücksichtigt.Die Topographie des Außerferns, die klimatischen Gegebenheiten durch die vorherrschende Nordstaulage, die zu ergiebigen Schneefällen und damit verbunden zu entsprechenden Lawienensituationen führen kann,verlangen nach einer großen Tunnellösung, wie sie der Gartnerwandtunnel oder der Wannecktunnel darstellen.Die Politik hat aus den Fehlern der Vergangenheit, wie sie am Katzenberg und im Zuge der Heiterwanger Umfahrung gemacht wurden,zu lernen und endlich ein zukunfttaugliches Verkehrskonzept in Angriff zu nehmen.Die Finanzierung ist eine Frage der Prioritäten, die von der Politik gesetzt werden muss.Es kann nicht sein, dass im Westen zwar eine hohe Wirtschaftsleistung erbracht wird, die Steuermittel aber vornehmlich in Straßeninfrastruktur im Osten abfließt!"

Kritik von der FPÖ
Die Aussagen des Außerferner WB-Obmann Peter Müller bezüglich des Fernpass Ausbaus in der Tiroler Kronenzeitung sind für die FPÖ nur teilweise ermunternd. „Für eine echte Entlastung des Außerferns braucht es dringend eine Gesamtlösung, die nur ein großes Tunnelprojekt bringen kann. Sowohl der Gartnerwandtunnel als auch der Wannecktunnel wären brauchbare Lösungen, wobei wir den Gartnerwandtunnel bevorzugen. Der Tschirganttunnel hingegen hat unsere volle Unterstützung, wenngleich wir dafür einstehen, dass unbedingt im Dialog mit der Haiminger Bevölkerung eine Lösung gefunden werden muss, wo schlussendlich das Tunnelportal platziert werden soll“, so der Landesobmann der Freiheitlichen LAbg. Mag. Markus Abwerzger.Der FPÖ-Bezirksobmann von Reutte Fabian Walch ergänzt: „Wir Außerferner haben genug von den Ankündigungen der ÖVP. Bereits in den 1960er-Jahren wurde erkannt, dass der Fernpass ein verkehrstechnisches Problem darstellt. Die ÖVP hat es bis heute nicht für Wert befunden, den Bezirk Reutte hier zu unterstützen. Lediglich einige ‚Symptombehandlungen‘, wie die Umfahrung in Heiterwang oder die Begradigung der Kurve am Katzenberg, hat es gegeben. Der Scheiteltunnel ist ebenfalls nur ein kostspieliges Stückwerk, das uns eine weitere Blockabfertigung mit dazugehörigem Stau bringt.“ Für Abwerzger und Walch ist klar, dass „der Bezirk Reutte dringend eine echte Lösung braucht und das schnell, da es nach der Fertigstellung des Ausbaus von Garmisch Richtung Ehrwald zu einer weiteren Verschärfung kommen wird.“ Abwerzger meint weiter: „Sollte der Scheiteltunnel tatsächlich kommen und nicht nur eines der unzähligen Wahlkampfversprechen der ÖVP sein, befürchte ich, dass eine echte Lösung des Fernpasses auf unbestimmte Zeit vertagt wird.“ Aus diesem Grund garantieren Abwerzger und Walch unisono: „Wir werden das Außerfern nicht wie die ÖVP stiefmütterlich behandeln. Wir und die FPÖ stehen für die Großtunnellösung und eine echte Entlastung der leidgeplagten Außerferner.“

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