War „unauffindbar“

Sohn ohne Wissen der Mutter in Armengrab bestattet

Österreich
18.02.2018 06:00

Leid und Sorgen bei Eleonore H.: Nicht nur betrauert die Wiener Pensionistin das Ableben ihres Sohnes Peter, der nach schwerer Krankheit in einem Hospiz im 3. Bezirk verstorben ist. Die Stadt bestattete den 59-Jährigen darüber hinaus in einem Armengrab auf dem Zentralfriedhof, weil angeblich keine Angehörigen gefunden werden konnten.

Dabei wohnt die Mutter, die denselben Nachnamen wie ihr Sohn trägt, seit 53 Jahren an derselben Adresse in Meidling. „Ich bin seit 1965 hier gemeldet, niemals umgezogen. Peter hat früher selbst hier gewohnt und ist als Erwachsener nur ein paar Gassen weitergezogen“, sagt die Betroffene.

Keine Informationen über Angehörige
Die zuständige MA 15 (Gesundheitsdienst) bedauert zwar den Fall, ist sich aber keiner Schuld bewusst. Zum Zeitpunkt des Ablebens von Peter H. hätten weder Hospiz noch Nachlassverwalter Informationen über Angehörige angeben können. Zudem musste alles schnell gehen. „Aus Seuchenschutzgründen müssen Verstorbene innerhalb von fünf Tagen bestattet werden“, heißt es bei der Magistratsabteilung.

Umbettung kostet mehrere Tausend Euro
Jetzt, nachdem ein Notar sie endlich verständigt hatte, hat Eleonora H. noch ein Problem: Sie möchte ihren Peter ins Familiengrab auf dem Hietzinger Friedhof umbetten lassen. Doch die gesamten Kosten dafür müsste sie selbst tragen. Das sind wohl mehrere Tausend Euro. Von der Behörde kommt nur folgender Rat: „Es gibt Bestatter, die Ratenzahlung akzeptieren.“

Alex Schönherr, Kronen Zeitung

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