Thema Erziehung

Kinder und der Spaß am Verkleiden

Leben
13.02.2018 15:33

Indianer, Astronaut, Clown, Prinzessin, Fee – jedes Kind liebt es, in neue Rollen zu schlüpfen. Und lernt dabei, sich in andere hineinzufühlen.

Ein Bub, der im Kindergarten erst unlängst anderen unterlegen war, brilliert nun als Superheld. Mädchen verkleiden sich als Pippi Langstrumpf, weil sie endlich den ganzen Tag über selbst bestimmen wollen. Und der heiß ersehnte Flug ins Weltall rückt mit einem Astronautenkostüm irgendwie näher. Ausprobiert wird durch Nachstellen von Situationen, durch Imitieren von Stimmen und eben auch durch Verkleiden. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Plötzlich sind die Dreikäsehochs mittendrin im Abenteuer. Kein Kind, das sich nicht gern verkleidet und in eine andere Rolle schlüpft, und das nicht nur zur Faschingszeit.

Gegenwelt zum Üben, wie es anders wäre
Perfekt ist eine Kiste mit verschiedensten Sachen daheim: alte Hüte, Kleidung, Tücher, Handtaschen, Schuhe, Halsketten. Denn schon die Kleinsten schlüpfen gerne in Mamas Stöckelschuhe und Papas Sakko. Stundenlang können sie uns nachahmen und uns dabei den Spiegel vorhalten. Glücklich sind jene Kinder, denen der Raum dafür gegeben wird. Denn mit dem Rollenwechsel bewältigen sie Defizite, aber auch Ängste: Wer Furcht vor Gespenstern hat, wird für einige Stunden vielleicht selbst eines und erschreckt zur Abwechslung einmal die anderen.

Kommentar von Eltern-Kids-Coach Nina Petz
Meine Tochter (16) hat ihren ersten Freund. Ich bin etwas überfordert, vor allem wenn sie stundenlang in ihrem Zimmer verschwinden. Wie soll ich mich am besten verhalten?

Die erste Liebe des Nachwuchses trifft die Eltern oft unerwartet. Verständlich, dass Sie sich ein wenig hilflos vor verschlossener Tür fühlen. Überlegen Sie daher, was Ihnen wichtig ist, damit Sie die Intimsphäre Ihrer Tochter akzeptieren können. Struktur kann z. B. eine Vereinbarung geben, dass beide an einem gemeinsamen Familienabendessen teilnehmen. Fixieren Sie auch einen Zapfenstreich. Wann möchten Sie, dass der Freund Ihrer Tochter das Haus verlässt? Wann an Schultagen, wann am Wochenende? Wann erlauben Sie eine Übernachtung? Auch wenn es verlockend ist, widerstehen Sie dem Drang, Ihre Tochter samt Privatleben kontrollieren zu wollen. Dies führt nur dazu, dass sie sich von Ihnen distanziert. Zeigen Sie Verständnis für ihre Schmetterlinge im Bauch. Setzen Sie sich aber auch dafür ein, dass Alltagsverpflichtungen eingehalten werden. Halten auch Sie sich an Regeln – klopfen Sie z. B. immer an, bevor Sie das Zimmer Ihrer Tochter betreten. Spätestens jetzt sollten Sie über Verhütungsmittel sprechen.

Susanne Zita, Kronen Zeitung

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(Bild: kmm)



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