„Fifty Shades of Grey“

Befreit das Eheleben wirklich die Lust?

Kino
06.02.2018 22:30

Ganze drei Jahre sind vergangen, seit der erste Teil der "Fifty Shades"-Filme über die Leinwand flimmerte. Mit Teil drei "Befreite Lust" geht es jetzt ins Finale. Ana und Christian haben im Kreise der Familie geheiratet, und wenn Ana nicht gerade ihrem Traumjob als Lektorin nachgeht, jettet sie mit dem feschen Multimilliardär, der seinen Sado-Maso-Gelüste zugunsten "normaler" Schlafzimmeraction ruhen lässt, um die Welt. Alles perfekt, oder? Natürlich nicht. Denn damit ließe sich weder ein Roman, noch ein Zwei-Stunden-Film füllen.

Der Bösewicht ist Anastacias Ex-Boss Jack Hyde, der seine kriminelle Energie darauf verwendet, Mr. und Ms. Grey übel mitzuspielen. Und das, obwohl der immer noch dezent kontrollsüchtige Christian und seine Ehefrau eigentlich keinen Dritten bräuchten, um Streit anzufangen. Denn die gute Ana hat natürlich wieder ganz andere Vorstellungen von ihrem Leben als ihr Mr. Grey. Daheimsitzen und das reiche Frauchen spielen mag sie ebenso wenig wie die Bodyguards, die ihr der Göttergatte als Rund-um-die-Uhr-Bewacher aufs Auge drückt.

Aber was wären Beziehungsstreitigkeiten ohne Versöhnung? Und ja, natürlich geht es auch im dritten Teil wieder einige Male wieder heiß her - BDSM-Spielchen im roten Zimmer inklusive. Und wenn die beiden nicht gerade streiten oder sich wieder versöhnen, dann wird mit dem Sport-Audi durch die Berge gecruist, geshoppt, gefeiert und auf der Jacht um die Welt gesegelt.

Wenn sie nicht gestorben sind, dann versohlt er sie noch heute?
Da sich damit natürlich keine zwei Stunden Film füllen lassen, wird es dann im letzten Drittel auch richtig dramatisch. Die Leser des Buches kennen die Geschichte, auch wenn einige nicht ganz unwesentliche Details ausgelassen wurden. Ob es am Ende für Christian und Anastacia heißt "Wenn sie nicht gestorben sind, dann versohlt er sie noch heute", soll an dieser Stelle aber nicht verraten werden.

Dass sich die beiden Hauptdarsteller Jamie Dornan und Dakota Johnson nicht unbedingt gut leiden können, überspielen sie im dritten Teil der Erotik-Filme durchaus gekonnt. Auch wenn die beiden für ihre Performance wohl keine Schauspieltrophäen abräumen werden (außer vielleicht die Goldene Himbeere), nimmt man ihnen über weite Strecken das verliebt-verträumte, frisch verheiratete Paar ab. Nackte Haut gibt es von beiden genug zu sehen, auch die Sexszenen sind wieder etwas ergiebiger als im zweiten Teil.

Fazit: Der letzte Teil der "Fifty Shades"-Reihe entschädigt etwas für das laue Geplantsche im zweiten Film. Den großen Tiefgang darf man sich freilich nicht mehr erwarten - das gibt der Stoff auch einfach nicht (mehr) her. Auch wenn die Figuren vielleicht mehr zu bieten hätten. Regisseur James Foley, der schon den vorherigen Film inszenierte, holt aus dem Material jedenfalls eine Liebesromanze mit schillernden Bildern raus. Nicht das Schlechteste, aber eigentlich nicht das, was "Shades of Grey" ursprünglich war. Für einen Kinoabend mit der besten Freundin reicht es allerdings allemal.

Dass sich E.L. James, die Autorin der Romanvorlagen, auch ums Drehbuch gekümmert hat, fällt zwar über weite Strecken positiv auf, manches wirkt allerdings dann doch wieder arg gekürzt. Eventuell hätte man sogar aus dem Stoff zwei Filme machen können - aber ob ihr die Fans einen vierten Film verziehen hätten, darf dann doch eher bezweifelt werden. Da bleibt man vielleicht besser beim "Kopfkino".

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