Nachfolger gesucht

Groß geht! ÖTV braucht einen neuen Präsidenten

Sport
02.02.2018 11:29

Der Österreichische Tennis-Verband (ÖTV) bekommt am 18. März einen neuen Präsidenten. Der aktuelle Verbandschef Robert Groß tritt bei der für Windischgarsten angesetzten Generalversammlung nicht mehr an, für den 70-Jährigen endet eine dreijährige Amtszeit. Groß sagte der APA, dass er das von Anfang an so geplant hatte. Allerdings gab es zuletzt verbandsinterne Unruhen.

Das Internet-Portal "Addendum" berichtete diese Woche von Recherchen über ein womöglich fragwürdiges Finanzgeschäft von Groß mit dem ehemaligen Wiener Verbandspräsidenten Franz Sterba. Es ging um einen Kredit aus dem Jahr 2016 von 50.000 Euro des Wiener an Oberösterreichs Verband (OÖTV), in dem Groß seit Übernahme der ÖTV-Präsidentschaft statutenkonform nicht mehr als Präsident, sondern als "Vize" im zweiten Glied tätig ist.

Tippfehler?
In dem "Addendum" vorliegenden "Kreditvertrag" bzw. Brief sei vermerkt, dass das Geld nicht vom OÖTV, sondern aus Mitteln des ÖTV zurücküberwiesen werde. Dem Nachrichtenmagazin "News" hatte Groß in dieser Causa schon Mitte Dezember gesagt, dass es sich dabei um einen Tippfehler gehandelt habe, es OÖTV statt ÖTV hätte heißen sollen. Das Geld ist inzwischen vereinbarungsgemäß mit dem beachtlichen Zinssatz von 6,5 Prozent zurückgezahlt.

OÖTV-Präsident Hans Sommer habe über den Deal nichts gewusst. Und: "Von unserem Konto wurde es nicht überwiesen", zitierte ihn "Addendum". Die 50.000 Euro waren laut Vertrag für die Errichtung zweier Tennisplätze im Linzer Damen-Leistungszentrum vorgesehen. Laut "Addendum" habe Groß bei einer ÖTV-Sitzung aber erklärt, als Kassier des OÖTV-Jugendpools gehandelt zu haben. Das passe mit der auf dem Vertrag angegebenen Kontonummer überein.

Groß über diese Causa zur APA: "Das Leistungszentrum ist eigentlich das oberösterreichische Leistungszentrum, wo das Damen-Leistungszentrum des ÖTV trainiert - mit den Trainern aus Oberösterreich. Der Waber (Fed-Cup-Kapitän Jürgen Waber, Anm.) ist zwar Trainer des ÖTV, aber Sybille Bammer wird vom oberösterreichischen Verband gezahlt. Das wird immer verwechselt. Von außen werden immer wieder Gerüchte gestreut, die nicht stimmen."

Noch sechs Wochen
Fix ist, dass Groß in rund sechs Wochen aus dem Präsidentenamt scheidet - ob nun aus ursprünglichem Entschluss oder aufgrund von ÖTV-interner Kritik. Auf der Verbandsseite sind seit einigen Tagen die unter seiner Ägide umgesetzten "richtungsweisenden Modernisierungen im Österreichischen Tennis" aufgelistet. "Wir haben etliche Projekte angerissen, die sind jetzt fertig", erklärte Groß der APA. "Ich möchte das jetzt in jüngere Hände übergeben."

Bis Ende Februar muss ein Wahlvorschlag stehen. Die Tendenz geht zu Werner Klausner, der Salzburger Verbandspräsident ist aktuell als ÖTV-Vizepräsident speziell für Marketing und Schultennis zuständig. ÖTV-Geschäftsführer Thomas Schweda wies gegenüber der APA daraufhin, dass bei zumindest 25 Prozent der Delegiertenstimmen auch ein anderer Kandidat möglich sei. Kein Geheimnis ist, dass jemand mit Kontakten zu Geldgebern willkommen sei.

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(Bild: KMM)



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