Statt Aktion 20.000:

Job-Alterslimit 50 in SPÖ-Gemeinde

Oberösterreich
21.01.2018 09:15

Ausgerechnet die SPÖ-Gemeinde Ampflwang (absolute rote Mandatsmehrheit, rote Bürgermeisterin) sucht mittels brisantem, altersdiskriminierend erscheinendem Ausschreibungstext einen neuen Leiter/Leiterin für die Finanzverwaltung: „Lebensalter von (...) maximal 50 Jahren“ lautet eine der Aufnahmevoraussetzungen!

Auf ihrer Facebook-Seite posten  die „Sozialdemokratinnen Ampflwang“: „Maßnahmen, um Arbeitslose, die älter als 50 Jahre sind, in einen Job zu bringen, werden anscheinend von der neuen Regierung nicht als wichtig erachtet und deshalb gleichmal gestrichen. Wir werden dennoch nicht aufgeben und weiterkämpfen.“

Das war am 1. Jänner im Zusammenhang mit der Streichung der „Aktion 20.000“ für ältere Langzeitarbeitslose durch die neue türkis-blaue Bundesregierung. Da war die Stellenausschreibung mit dem Alterslimit 50 für  Leiter/Leiterin der Finanzverwaltung auf der Gemeinde Ampflwang (etwa 3500 Einwohner) schon fast drei Wochen draußen,  Bürgermeisterin Monika Pachinger (SPÖ) hat sie selbst unterschrieben.  Die Bewerbungsfrist läuft noch bis 26. Jänner.


„Wir sind überaltert“
„Warum so eine Ausschreibung?“, fragen wir die Ortschefin  am Samstag am Handy:  „Weil wir schon ziemlich überaltert sind. Wir müssen uns einfach verjüngen. Wir haben sehr viele Mitarbeiter kurz vor der Pension. Das ist der einzige Grund“, so die SPÖ-Bürgermeisterin. Auf den Einwand, dass das augenscheinlich jedem Antidiskriminierungsrecht widerspreche, meint sie: „Das ist bei uns auf der Gemeinde nicht so.“ Sie hat aber leider nicht die Geduld, uns das näher zu erklären: „Das ist so und mehr sage ich nicht dazu.“

Ein Blick ins  Gleichbehandlungs- und ins OÖ. Antidiskriminierungsgesetz zeigt Ausnahmen vom Diskriminierungsverbot beim Alter. Sie sind allerdings sehr strikt. „Verjüngung“ dürfte nicht passen.

Werner Pöchinger, Kronen Zeitung

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