Odyssee durch Spitäler

Erst der 7. Arzt entdeckte Brüche von 95-Jähriger

Österreich
21.01.2018 06:00

14 Tage hat es gedauert, bis Elisabeth Bacher endlich wusste, was sie hatte. Die 95-Jährige war im Pensionistenhaus Jedlersdorf in Wien gestürzt, hatte starke Schmerzen. Sechs Ärzte untersuchten sie und stellten falsche Diagnosen, in zwei Spitälern lag man daneben. Dann erst stellte sich heraus: doppelter Steißbein- sowie Schambeinbruch.

Günter Bacher macht sich große Sorgen um seine Mutter. "Seit dem Sturz, der bereits am 14. November erfolgt ist, hat sie stark an Gewicht verloren, und zwar von 45 auf 36,9 Kilo. Sie leidet unter starken Schmerzen!"

Die Odyssee der Pensionistin: zuerst der Sturz, dann Untersuchungen durch mehrere Mediziner, unter anderem im SMZ-Ost und im AKH. "Das muss man sich einmal vorstellen: Meine Mutter wurde von zwei praktischen Ärzten untersucht, von einem Radiologen und drei Orthopäden", so der Sohn zur "Krone". Sie litt laut den Medizinern an Arthrose sowie an Prellungen, erhielt Schmerztropfen und eine Bewegungstherapie. Auf den erstellten Röntgenaufnahmen konnten die Ärzte nichts erkennen.

Günter Bacher: "Im siebenten Anlauf wurden die Brüche im nicht zur Gemeinde Wien gehörenden Herz-Jesu-Krankenhaus endlich entdeckt. Die Qualität der Untersuchung und der Behandlung gehört hier lobend erwähnt."

KAV: "Therapien wären die gleichen gewesen"
"Ein Röntgen gibt niemals eine hundertprozentige Sicherheit, dass man den Bruch auch sieht", erklärt eine Sprecherin des Krankenanstaltenverbundes. Und: "Selbst wenn man den Bruch gesehen hätte, wäre es trotzdem zu den gleichen Therapien gekommen. Das oberste Ziel wäre es auch so gewesen, die Mobilität zu erhalten."

Günter Bacher hofft nur, dass sich seine Mutter wieder erholt.

Michael Pommer, Kronen Zeitung

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