Martyrium in den USA

Hunde bekamen mehr zu essen als die Kinder!

Ausland
19.01.2018 17:07

Immer mehr unfassbare Details zu der Gefangenschaft von 13 Kindern in Kalifornien (Videobericht oben) kommen nun ans Tageslicht. Dem Horror-Paar droht Haft bis ans Lebensende, weil es seine Kinder mutmaßlich jahrelang misshandelt und gefoltert hatte. Besonders unerklärlich: Während die Eltern ihren eigenen Nachwuchs hungern und verwahrlosen ließen, erfreuten sich die beiden Hunde der Familie bester Gesundheit und waren wohlgenährt. Die Kinder wurden hingegen mit für sie sichtbar platzierten Kuchen verhöhnt, die sie nicht essen durften.

Die Grausamkeit, der die Kinder ausgesetzt waren, ist unbegreiflich. Die Eltern, David (57) und Loise Turpin (49), waren sich vor der gerichtlichen Anhörung jedoch keiner Schuld bewusst: Sie plädierten auf nicht schuldig.

Die Kinder waren bei ihrer Befreiung so stark abgemagert, dass die Polizei alle für minderjährig hielt – obwohl sieben bereits erwachsen sind. Um die beiden Hunde, die im Haus der Turpins gefunden wurden, hatte sich das Horror-Paar allerdings besser gekümmert. Die beiden Malteser-Mischlinge werden von Christina Avila von der Tierbeaufsichtigung der Stadt Perris als „gesund, freundlich und brav bei Fuß“ beschrieben. Nun wird nach neuen Besitzern für die Vierbeiner gesucht.

Weitere schreckliche Details gab Bezirksstaatsanwalt Michael Hestrin bei einer Pressekonferenz bekannt. Die einzige Aktivität, die ihnen gestattet wurde, war Tagebuch zu schreiben. Diese Aufzeichnungen wurden gesichert und werden wohl als Beweise im Prozess verwendet werden. Die Ermittler fanden originalverpacktes Spielzeug im Horror-Haus. Doch niemand durfte jemals damit spielen. Des Öfteren sollen die Eltern auch Essen wie Apfel- oder Kürbiskuchen auf der Arbeitsplatte abgestellt haben – um die Kinder zu verhöhnen. Denn auch diese Leckerbissen waren nur zum Anschauen da und durften von den hungernden Opfern nicht gegessen werden.

Duschen war nur ein Mal im Jahr erlaubt
Das Paar hatte die Kinder die ganze Nacht wachgehalten, damit sie untertags schlafen. Offenbar um zu verhindern, dass Außenstehende auf die dramatische Lage im Inneren des Hauses aufmerksam werden. Schläge standen auf der Tagesordnung – die Eltern sollen ihre Opfer auch gewürgt haben. Bereits Kleinigkeiten führten zu Gewalt: Beispielsweise, wenn sich eines der Kinder oberhalb des Handgelenks gewaschen hatte. Der Vorwurf der Eltern: Es würde mit Wasser spielen. Duschen war nur einmal jährlich gestattet.

Auch die medizinische Versorgung ließ zu wünschen übrig. Die Kinder hatten seit vier Jahren keinen einzigen Arzt gesehen. Einen Zahnarzt hatten sie in ihrem Leben noch nie zu Gesicht bekommen. Nach einem erfolglosen Fluchtversuch eines der Opfer hatten die Eltern begonnen, ihre Gefangenen mit Ketten und Vorhangschlössern festzuhalten.

Es dürfte auch Unterschiede in der Behandlung der einzelnen Kinder gegeben haben: Das Jüngste (2) war das einzige, das nicht hungern musste. Gegenüber einem der Mädchen, das unter 14 Jahre alt ist, soll sich David Turpin "unzüchtig verhalten" haben.

Flucht war schon seit zwei Jahren geplant
Die mutige 17-Jährige, die das Martyrium mit ihrer Flucht durch ein Fenster und dem anschließenden Notruf beendete, hatte den Ausbruch schon seit zwei Jahren geplant. Eines der Geschwister sei bei dem Ausbruch anfangs dabei gewesen, aus Furcht vor den Eltern aber wieder ins Haus zurückgekehrt.

Welle des Mitgefühls von Anrainern
Vor der Tür des Horror-Hauses in Perris haben mitfühlende Anrainer Spielzeug, Blumen und Ballons für die Kinder abgelegt. Keiner der Nachbarn hatte etwas von dem Martyrium, das sich hinter den Mauern des Einfamilienhauses abspielte, mitbekommen.

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