Investoren verzweifelt

Bitcoin auf Talfahrt: Bricht nun große Panik aus?

Digital
18.01.2018 09:38

Wie gewonnen, so zerronnen: Binnen zweier Monate hat sich der Bitcoin-Kurs zuerst auf 20.000 Dollar (rund 16000 Euro) verdoppelt - und rutschte jetzt wieder auf die Marke von 10.000 Dollar (rund 8000 Euro) ab. Die Cyber-Devise verbilligte sich am Mittwoch um sieben Prozent auf genau 10.000 Dollar. Bei Bitcoin-Investoren, von denen manche ihr ganzes Erspartes in die virtuelle Währung gesteckt haben, herrscht Verzweiflung. In einschlägigen Foren werden Nummern von Selbstmord-Hotlines ausgetauscht.

China und andere Länder – krone.at berichtete – wollen den Handel mit virtuellen Währungen strenger regulieren, wenn nicht sogar abschaffen. Südkorea will derartige Geschäfte ganz verbieten. "Bis die Regierungen der asiatischen Cyberwährungshochburgen die Katze aus dem Sack lassen, dürfte noch Zeit verstreichen", sagte Timo Emden, Deutschland-Chef des Online-Brokers DailyFX. "Bis dahin stehen die Börsenampeln weiterhin auf Rot."

Der Kursverfall betrifft nicht nur den Bitcoin. Auch der Wert anderer beliebter Kryptowährungen wie Ethereum, Ripple, Litecoin oder Bitcoin Cash befindet sich derzeit auf Talfahrt.

Spekulanten rufen bei Selbstmord-Hotline an
Unter Investoren, die ihr Geld in Bitcoins und andere Kryptowährungen gesteckt haben, macht sich unterdessen Panik breit. Wie "Mashable" berichtet, avancierte im Kryptogeld-Bereich des Online-Forums Reddit nach dem rasanten Kurssturz der vergangenen Tage rasch ein Beitrag zum Dauerbrenner, in dem die Kontaktaufnahme zur nationalen Selbstmord-Hotline der USA erklärt wird. Ähnliche Phänomene gab es auch bei früheren Bitcoin-Kursstürzen bereits.

Vor allem Personen, die angesichts des Kursfeuerwerks der vergangenen Monate im großen Stil in Bitcoins investiert und womöglich ihr ganzes Erspartes in die Cyber-Devise gesteckt haben, sind verzweifelt. Doch es gibt auch Optimisten, die überzeugt davon sind, dass es sich nur um einen vorübergehenden Wertverlust handelt. Zwischen den beiden Positionen füllen Spaßvögel Twitter und andere soziale Medien derzeit mit Witzen zum Thema.

Ökonomen hatten vor Blase gewarnt
Gänzlich unerwartet kommt der Bitcoin-Preisverfall nicht. Bereits während der Kurs-Rallye im Dezember, bei der sich der Wert eines Bitcoins binnen weniger Wochen nahezu verdoppelte, warnten Finanzexperten wie der Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz vor einer Blase. "Mir scheint, er müsste verboten werden", sagte Stiglitz über den Bitcoin. "Er erfüllt keinerlei sinnvolle soziale Funktion."

Wie geht es mit dem Bitcoin nun weiter?
Die entscheidende Frage ist nun, wie es weitergeht. Die zahlreichen Warnungen vor einer Blasenbildung beim Bitcoin hätten sich inzwischen bestätigt, sagt Craig Erlam, Experte beim Finanzdienstleister Oanda. "Der Wertverfall dürfte sehr entmutigend für all jene sein, die zuvor glaubten, es gebe hier leichtes Geld zu verdienen." Das heiße aber noch nicht, dass die Digitalwährung nun endgültig abstürzen werde. Entscheidend sei jetzt, wie weit es noch bergab gehe. "Inhabern von Kryptowährungen droht im schlimmsten Fall nicht weniger als der Totalverlust ihres Engagements", warnt Sören Hettler, Experte bei der DZ Bank.

Der Bitcoin ist die älteste und bekannteste unter den mittlerweile mehr als 1000 Digitalwährungen. Hinter ihm stehen nicht Zentralbanken, sondern Computer, mit denen die Währung hergestellt oder "geschürft" wird. Die Meinungen zu Kryptogeld gehen auseinander. Während die einen Freiheit und Anonymität schätzen, verweisen die anderen auf Gefahren wie Kursschwankungen oder kriminellen Missbrauch.

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