„Gift“ statt Alkohol

Polizeiaktion gegen Drogenlenker im Zentralraum!

Oberösterreich
15.01.2018 08:35

Speziell nach Drogenlenkern „fischten“ Beamte der Landesverkehrsabteilung (LVA) im Zentralraum Oberösterreichs. Fünf Drogen- und ein Alkolenker wurden erwischt, dazu zwei Raser, die sich ein Rennen lieferten. Ein ertappter Lenker hatte - wie berichtet - seinen Führerschein erst wenige Tage. LVA-Vize-Chef Johann Thumfart erklärt im Interview mit der "Krone", dass die „Giftler“ durchaus stolz sind, nicht zu „saufen“.

Wen hat’s erwischt?
Fünf Drogenlenker im Alter von 17 bis 25 Jahren, darunter vier Probeführerscheinbesitzer. Ein 17-Jähriger hatte erst seit acht, eine 18-Jährige erst seit 17 Tagen den Führerschein. Und in Wels waren zwei 18-Jährige zwar nüchtern, aber dafür 50 beziehungsweise 55 km/h zu schnell, weil sie sich ein Duell lieferten.

Bei den Kontrollberichten scheint es, als würden Alkolenker zahlenmäßig hinter Drogenlenker zurückfallen.
Das täuscht. Das Verhältnis ist etwa 1 zu 9. Also auf einen Drogen- kommen neun Alkolenker. Doch die Typen sind unterschiedlich.

Inwiefern?
Die Generation 35 plus ist eher dem Alkohol, die unter 30-Jährigen sind dem Suchtgift zugetan. Natürlich gibt’s Ausnahmen. Dabei sind die jungen Drogenlenker meist sozial völlig integriert, gehen zur Schule, studieren oder haben einen Job. Das Klischee des „Giftlers“, dem man den Konsum von der Weite ansieht, gilt nicht.

Bei den Kontrollen zeigen sich oft gleich mehrere Arten von Suchtgiftkonsum.
Beim Fortgehen wird gerne zu synthetischen Partydrogen oder Kokain gegriffen, das macht lustig, schön –  und hilft beim Anbaggern. In der Früh, zum Runterkommen, wird dann ein Joint geraucht. Daher der Mischkonsum.

Was sagen die erwischten Drogenlenker?
Die einen sagen, dass sie das Zeug nur am Wochenende konsumieren, andere, dass sie den Stoff im Griff hätten und fahrtauglich seien. Wieder anderen ist es wichtig, zu betonen, dass sie keinen Alkohol trinken.

Das Drogen-Vortestgerät ist jetzt seit einem Jahr in Erprobung. Zufrieden?
Es ist ein gutes Hilfs-, aber nicht das Allheilmittel. Wir hoffen natürlich, mehr Gräte zu bekommen, auch technisch wäre noch einiges offen, weil längst nicht alle Substanzen erfasst werden.

Interview: Markus Schütz, Kronen Zeitung

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