Bub für Sex verkauft

Hauptverdächtiger hatte Kontaktverbot zu Kindern

Ausland
13.01.2018 13:00

Einer der Hauptverdächtigen im Fall des vermutlich über Jahre sexuell misshandelten neunjährigen Buben aus dem Großraum Freiburg im deutschen Bundesland Baden-Württemberg hätte keinen Kontakt mit Kindern haben dürfen. Trotzdem war der Mann mit der Mutter des Neunjährigen zusammengezogen. 

Gegen den einschlägig wegen Missbrauchs von Minderjährigen vorbestraften 39-Jährigen  - er war 2010 wegen Missbrauchs zu einer Haftstrafe von vier Jahren und drei Monaten verurteilt worden - habe ein entsprechendes Verbot bestanden, berichteten deutsche Medien am Samstag. Ungeachtet dessen war der Mann zu der 47 Jahre alten Mutter des Neunjährigen gezogen. Im Juni 2017 sei er deshalb zu einer viermonatigen Haftstrafe wegen Verstoßes gegen Führungsauflagen verurteilt worden. Das Urteil wurde allerdings nicht rechtskräftig.

Mutter und sieben Männer in Untersuchungshaft
Das Kind kam in staatliche Obhut, nachdem ein wohl von dem 37-Jährigen maßgeblich organisierter Pädophilenring im September zerschlagen worden war. In Untersuchungshaft sitzen die Mutter sowie sieben Männer, unter ihnen ein 49 Jahre alter Soldat, ein 37 Jahre alter in Vorarlberg festgenommener Schweizer Staatsbürger und ein 32-jähriger Spanier. Die Mutter und ihr Lebenspartner sollen das Kind jeweils gegen Zahlung von mehreren Tausend Euro für sexuelle Misshandlungen und Vergewaltigungen an Gewalttäter verkauft haben.

Wie Ware angeboten
Angeboten wurde das Kind wie Ware, so die Ermittlungen: buchen, zahlen, vergewaltigen. "Die Täter reisten teilweise über mehrere Hundert Kilometer an, um die Verbrechen zu begehen", so Oberstaatsanwalt Michael Mächtel. Ihre perversen Taten im Großraum Freiburg sollen sie auch gefilmt haben. Für die widerwärtigen Deals nutzten die Verdächtigen unter anderem das sogenannte Darknet, wie das Landeskriminalamt in Stuttgart mitteilte. Womöglich blieben die Taten deshalb so lange unentdeckt. Die Mutter war laut Freiburger Polizei zuvor nicht mit dem Gesetz in Konflikt gekommen und war für die Behörden ein unbeschriebenes Blatt.

Jugendamt hatte Kontakt zu Familie
Das Jugendamt hatte indes bereits vor Bekanntwerden der Vorwürfe Kontakt zur Familie gehabt, wie am Freitagabend bekannt wurde. "Dabei ging es um Hilfen zur Förderung der persönlichen Entwicklung des Kindes", wie das Landratsamt mitteilte. Als die Polizei dem Jugendamt im vergangenen März von einer möglichen sexuellen Gefährdung des Kindes berichtet habe, sei es aus seiner Familie genommen worden, sagte ein Sprecher des Jugendamtes. Das zuständige Familiengericht habe den Schüler aber wieder nach Hause geschickt. Erst im September sei er endgültig aus seiner Familie geholt worden, nachdem die Polizei erneut auf den möglichen sexuellen Missbrauch des Kindes verwiesen habe.

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