Matuidi, Boateng, Miha

Fußball-Italien: Nächster Rassismus-Skandal!

Sport
09.01.2018 12:02

Sie erinnern sich an den Fall von Mario Balotelli oder Kevin-Prince Boateng oder an die rassistischen Aussagen des ehemaligen italienischen Verbandschefs Carlo Tavecchio? In den letzten Wochen ließen wieder wilde Kundgebungen gegen Juventus-Spieler Blaise Matuidi (im Video das Spiel seines Teams gegen Cagliari) und ein Skandal-Tweet eines italienischen Politikers gegen Ex-Torino-Trainer Sinisa Mihajlovic Italien erschaudern.

In Italien ist man an die rassistischen Vorfälle rund um den „Calcio“ fast schon gewöhnt, aber dass ein Politiker einer sich als mitte-rechts bezeichnenden Partei rassistische Tweets von sich gibt, das lässt bei vielen die Alarmglocken erklingen. So geschah es aber im Falle von Massimo Corsaro, seines Zeichens Abgeordneter der Parlamentspartei “Fratelli d´Italia“, der den mittlerweile entlassenen Trainer von Torino, Sinisa Mihajlovic einen „Zigeuner, der eine Bande von frustrierten Verlierern anführt“ nannte.

Sinisa Mihajlovic wurde seither von Torino entlassen, fast alle seine Spieler pilgerten nachher zu seinem Haus, um ihm für die letzten Jahre zu danken. Viele hatten Tränen in den Augen. Das scheint zwar wenig mit der Geschichte zusammenzuhängen, zeigt jedoch, mit welcher populärer Sportperson sich der Politiker anlegte.

"Juventus, ich kann das nicht ohne Kommentar lassen"
Aber nicht nur der Serbe Mihajlovic wurde zum Zielpunkt, auch der französische Verteidiger von Juventus Turin, Blaise Matuidi muß Woche für Woche rassistische Beschimpfungen in den Stadien ertragen. Nur einige Tage nach Spiel gegen Hellas Verona wurde er auch gegen Cagliari Opfer von Rassismus. Jetzt meldete sich der Franzose zu Wort: "Heute habe ich während des Spiels Rassismus erlebt. Juventus, ich kann das nicht ohne Kommentar lassen. Schwache Leute versuchen mich mit Hass einzuschüchtern", schrieb Matuidi auf Twitter.

Cagliari reagierte sofort: „Du bist ein großer Spieler. Vorbild für junge Menschen. Wir wollen uns dafür entschuldigen, dass du in unserem Stadion wegen deiner Hautfarbe beleidigt wurdest. Das Volk der Sarden ist nicht rassistisch. Nur die Dummheit dient als Erklärung für solche Aktionen. Respekt.“ So sieht das auch der Frankfurter Kevin-Prince Boateng, der sich sofort mit Matuidi solidarisierte. Schöne Worte, aber Cagliari, so wie der ganze italienische Fußball, scheint den Rassismus nicht in Griff bekommen zu können. 

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(Bild: KMM)



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